Dienstag, 31. Mai 2022

Langenau – Ulm

Kaum einige Meter vom verkehrsumtosten Hotel Linde entfernt, stosse ich auf einen Jägerzaun 2.0 mit verschiedenfarbigem Sichtschutz.

Eine Kombination von frühlingshaftem Lichtgrau und engagiertem Schiefergrau. Ich kann mir noch viele Grauversionen vorstellen: Fussgängerwegbetongrau, Himmelgrau, In-der-Nacht-sind-alle-Katzen-Grau, um nur einige zu nennen.

Der Product Manager hatte die Idee also schon. Man kann den Zaun auch mit Geröll füllen, wie hier in Thalfingen:

Der Verkäufer hat den Begriff „nachhaltig“ bestimmt sehr, sehr häufig in sein Verkaufsgespräch eingeflochten.

Es geht länger über die Felder, ein Fuchs trabt etwa 200 Meter vor mir über den Weg, und dann sehe ich zwei Feldhasen spielen. Die Handykamera kommt ins Keuchen, das Resultat ist nicht überzeugend, genügt aber als Beweis:

Weshalb nennt man sie eigentlich Meister Lampe?

In der Ferne das Autobahnkreuz A7 / A8 bei Unterelching.

Ich stehe auf einem Hügelchen, gegen Süden wird es richtig flach

Der Weg geht dann parallel zur A8 und parallel zum Stau Richtung Westen.

Die PKWs sind weiss, grau und schwarz, die Lastwagen haben viele Farben. Leider kommt das in diesem Bild nicht soooo deutlich zum Ausdruck.

Dazwischen komme ich an diesem symbolhaltigen Anblick vorbei: links Seelenheil spirituell, rechts Seelenheil spirituos, links die Klosterkirche Oberelchingen, rechts die Klosterbraustuben.

Quasi die Bud Spencer und Terence Hill der Spiritualität: im Duo unschlagbar.

Um die Mittagszeit komme ich an die Donau und folge ihr Richtung Ulm, natürlich auf einem betonierten kombinierten Fussgänger-/ Veloweg. Der Fluss ist schon beeindruckend breit, wird allerdings in den weiteren etwa 2‘500 Kilometern noch viel breiter. Mir war nicht bewusst, wie lange die Donau ist und durch wie viele Länder sie fliesst. Wie mir vieles nicht bewusst war, was mir in den letzten zweieinhalb Wochen begegnet ist.

Rechts ein Bilderbuchbeispiel für Fussgängerbetonweggrau. Alles andere ist schön.

Kleine Impression von kleinen Schwänen:

Die beiden Eltern haben mich sehr, sehr misstrauisch angesehen.

Das aber ist eine grossspurige Impression des grossen Münsters:

Wenn man das Bild kippt, kann man den Turm mit einer FA-35 verwechseln

Offenbar ist der Turm höher als die Domtürme von Köln, nämlich 161,53 Meter. Offenbar ist es sogar der höchste Kirchturm der Welt. Auch der Innenraum ist beeindruckend; der gewollte Eindruck ist: ich bin klein, die Kirche gross. Und es riecht wie es häufig in Kirchen riecht: etwas moderig, etwas feucht und kühl.

Die Altstadt ist ausgesprochen hübsch, viele alte Häuser und dazwischen neue, die sich aber mindestens in Bezug auf die Form in das Gesamtbild einpassen.

Ist das eigentlich eine moderne Ausprägung von Brutalismus, oder haben sich die Architekten einen anderen Namen dafür ausgedacht?

Heute Abend Pizza Quattro Stagione! Mit scharfer Sauce und viel Pfeffer!

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