Donnerstag, 19. Mai 2022

Steinbach – Hofbieber

Landschaftlich leider kein Vergleich mit der gestrigen Aussicht vom Stoppelsberg, und leider viel Hartbelag und deshalb leider schmerzende Füsse. Wetter tagsüber gut, jetzt kurz vor acht Uhr hat‘s gewittert, und es regnet. Ich hatte gestern und heute den Eindruck, dass die Natur zwar schön grün, der Boden aber teilweise recht trocken ist. Jetzt bin ich gespannt, wie‘s morgen früh aussieht.

Weil ich meiner jahrzehntelangen Erfahrung mit Karten mehr geglaubt habe als der Karte selbst, bin ich falsch abgebogen resp. eben nicht abgebogen und habe einen bereichernden Umweg gemacht; er hat mich an einem Segelflugplatz vorbeigeführt.

Ganz flach ganz grün. Hat somit alles, was so ein Segelflugzeugflughafen bieten muss. (Sagt man wirklich „Segelflugzeugflughafen“?)

Man kann sich ja immer alles schönreden. Was immer gilt: Man soll den eigenen Gedanken nicht alles glauben.

Hünfeld schlägt punkto Zuse-Präsenz Bad Hersfelden um Längen. Weshalb ist mir nicht klar, aber die Stadt nennt sich selbst “Die Konrad-Zuse-Stadt“ und hat ein Konrad-Zuse-Museum, das auch noch die Stadt- und Kreisgeschichte vorstellt. Hier das Zuse-Logo, das einen spröden Charme versprüht:

Das fette Z als Trenner und Herrscher des Positiven und des Negativen?

Keinen spröden Charme hat dieses Haus versprüht; ich bin mir noch nicht sicher, wie man das nennen soll?

Es ist etwa ähnlich verwirrend wie die Signalisation des Velo- und Wanderwegs:

Was etz? Füschi? Hinderschi?

Etwas später, in Nüst, habe ich an der Wand des Vereinslokals der Traktorfreunde dieses schöne Plakat gesehen:

Glückliche Zeiten, in denen Zigaretten noch dick und rund sein durften.

Nach dem Mittag ging‘s dann fast nur noch durch den Wald, was immer angenehm ist. Teilweise bin ich auf dem europäischen Fernwanderweg E6 gegangen.

Der beginnt in Kilpisjärvi im Nordwesten von Finnland und führt über 6’300 Kilometer zu den Dardanellen in der Türkei. Hier gerade sieht er so aus:

Ich hab‘ ihn mir schon etwas majestätischer vorgestellt. Aber egal, Hauptsache man kommt vorwärts.

Gegen Mittag habe ich mich nach einem freien Zimmer im schönen Hofbieber erkundigt. Frau Käshammer ist zwar nicht da, weil Wirtesonntag, aber sie legt mir den Schlüssel vor den Hoteleingang. Und schreibt meinen Namen im ersten Anlauf richtig.

Zimmer 13, echt. Nicht so neurotisch wie Fluggesellschaften oder Hochhausarchitekten.

So sieht das Restaurant und Hotel Sondergeld aus:

Leider ist heute die Küche zu. Deshalb gibt‘s wieder Picknick.

Bezüglich Rhönrad bin ich noch nicht wirklich in die Tiefe des Themas eingedrungen. Hier mal ein Video dazu.

Die Welt ist unvorstellbar wundervoll, und womit sich der Mensch freiwillig beschäftigt auch. So wie Radball. Oder Fliegenfischen. Oder NFTs sammeln.

Morgen ab nach Gersfeld (Rhön). Und dann ist mal finis mit den -feld. Sofern das Wetter es zulässt.