Hofbieber – Fulda – Gersfeld
Die Wetterberichte sind sich einig: das wird ein heikler Tag. Über die Mitte von Deutschland sind heftige Gewitter, Sturmböen und Hagel vorausgesagt. Das wird auch von Frau Käshammer, der freundlichen Wirtin vom Sondergeld, bestätigt. Es regnet schon, als ich zum Morgenessen ins Restaurent hinübergehe, und dunkle Wolken hängen im Süden.

Deshalb heute keine Wanderung, sondern eine Busfahrt nach Fulda, Stadtbesichtigung, und dann weiter mit dem Zug nach Gersfeld. Dort kann ich, gutes Wetter vorausgesetzt, am Samstag auf dem E6 weitergehen.
Der Bus des Rhein-Main-Verkehrsverbundes kommt pünktlich und ich habe sogar noch einen Sitzplatz. Die Innenraumgestaltung konkurriert erfolgreich mit der nassen Landschaft. Das Corporate Design ist durchdekliniert wie im Bilderbuch; sie drückt sich beispielhaft in der Gestaltung der Textilien der Sitze aus.

Fulda hat eine schöne Altstadt und ein grosses Barockviertel mit Dom, Fürstenpalästen und schönen Parks. Stockkatholisch ist die Stadt; sie ist Bischofssitz und der Bürgermeisterposten ist seit dem 2. Weltkrieg fest in CDU-Hand.
Das ist der Dom. Daneben steht die Michaeliskirche, die viel schöner ist (weil romanisch), aber weil Katholikinnen und Katholiken offenbar nur von 10 – 12 und 14 – 17 Uhr das Bedürfnis nach innerer Einkehr verspüren, war er mir nicht zugänglich. Deshalb auch kein Foto.

Im Barockviertel haben die Ampeln lustige Ampelbischöffchen:


Etwas sehr katholisch, nach meinem Geschmack. In völliger Unkenntnis war ich bisher davon ausgegangen, dass Luther “hier oben im Norden“ die Katholen schon längst davongejagt hat. Aber nein, sie sind fett präsent im Stadtbild.
Es gibt sehr hübsche Ecken, und die Altstadt scheint zu leben und ist kein durchrenoviertes Museum.

Fulda – Gersfeld dauert doch gut 40 Minuten, und das Dorf ist ein Kurort. Das Hotelzimmer ist, wie erwartet, ziemlich, ah, den Preis wert.

Heute möchte ich den Charme der Rhöner Küche erkundigen. Das Menü ist vielversprechend: Es gibt z.B. Tessiner Käse-Nudeln (mit frischen Rahm-Champignons und delikatem Käse im Ofen überbacken), Kartoffel-Gnocchis (!) mit Blattspinat, Schafskäse und mit Sahne verfeinert und Forellen-Rösti. Was das ist, wage ich mir noch nicht vorzustellen. Ich werde berichten.